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Sportplatz Birkenwerder
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Sven Radtke
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Rennsteiglauf 2021

02. 10. 2021

Der Rennsteiglauf musste 2020, der Pandemie geschuldet ausfallen. Er wurde dann auf Mai 2021 angesetzt, um dann am 2. und 3.Oktober 2021 tatsächlich statt zu finden.

 

Für den Supermarathon waren gemeldet Sandra und Jörg vom Team Oberhavel e.V.. Für Sandra war es die erste Teilnahme am Ultralauf und für mich bereits die 13. Teilnahme am Supermarathon. Wir hatten uns verabredet, die Strecke gemeinsam zu laufen. Der Supermarathon hat Anstiege gesamt 1.874 m, Abstiege gesamt 1.386 m und somit eine Höhendifferenz von insgesamt 3.260 m. Der höchste Punkt ist der „Große Beerberg“ mit 974 m ü. NN und der Start in Eisenach ist der tiefste Punkt, mit 215 m ü. NN.

 

Am Freitag, den 01.10.2021 haben wir die Startunterlagen in Eisenach abgeholt und uns vor Ort auch getroffen. Der Start war gemäß Hygienekonzept auf 6:30 Uhr festgesetzt und würde in Gruppen erfolgen mit jeweils 1:30 Minuten abstand. Mein Start war vorgesehen für 6:31:30 Uhr und Sandra sollte rund 10 Minuten später starten. Eine Korrektur vor Ort war nicht möglich, so dass wir aus einem Block heraus hätten gemeinsam starten können. Hier war der Plan, dass ich starte und dann auf Sandra warte.

 

Am 02.10.2021 bin ich um 3:45 Uhr aufgestanden, da wir unser Quartier in Oberhof hatten. Um 4:35 Uhr fuhr dann der Bus in Oberhof los, der uns Läufer*innen nach Eisenach bringen sollte. Eisenach Markt wurde um 5:45 Uhr erreicht. Als Treffpunkt war der Brunnen auf dem Marktplatz in Eisenach vereinbart. Daniel, der die Betreuerfunktion übernommen hatte, nahmen unsere Sachen auf. Der Plan war, den Lauf zu starten und zu schauen, wie weit wir kommen. Das Minimalziel hieß Grenzadler bei Oberhof, Km 54 des Laufs. Wenn man hier das Rennen beendet, dann wird der Lauf auch gewertet mit Urkunde, Medaille und Finisher-Shirt (das Highlight schlecht hin). Hier am Grenzadler kam dann Petra als zweite Betreuerin hinzu. Wenn wir durchlaufen sollten, dann würden die Betreuer nach Schmiedefeld weiterfahren. Bei mir war die Frage, wie habe ich den Marathon in Berlin weggesteckt, der 6 Tage vorher stattgefunden hatte? Die Rahmenbedingungen waren nicht optimal für mich gewesen, aufgrund der hohen Temperaturen.

 

Das Gefühl wieder am Start in Eisenach zu stehen an diesem Morgen, nach so langer Pause, war überwältigend. Ich der zweiten Welle bin ich planmäßig los und habe dann 100 nach dem Start gewartet. Nachdem Sandra auf die Strecke geschickt wurde, sind wir dann den ersten Kilometer durch die Fußgängerzone von Eisenach gelaufen. Da wir bereits Oktober hatten, war es noch nicht richtig hell. In Eisenach hat die Laufstrecke dann schon einen starken Anstieg. Zu Beginn waren noch Lampen da, die den Weg ausleuchten. Nachdem diese aufhörten, hatte der Veranstalter in kurzen Abständen Solarlampen aufgestellt und dazu in weiteren Abständen auch Autos postiert, die den Weg noch ausleuchteten. Nachdem der erste größere Anstieg gemeistert war, kam auch die Helligkeit. Durch den Wellenstart und dem Umstand, dass nur ein Drittel der üblichen Läufer*innen auf der Strecke war, kam es zum Beginn des Laufs zu keinem Gedränge. Die Lauftaktik ist geprägt von Geheinheiten in den steileren Anstiegen. Das erste Highlight liegt bei Km 25,5, der große Inselsberg mit 916 m ü. NN. Wir sind aus einer Höhe von 215 m gestartet und nun bei 916 m. Daran schließt sich dann ein Abstieg über 1,3 Km an, der mit Treppenstufen beginnt und dann übergeht in einen steilen Abwärtsweg. Dieser erfordert schon einiges vom Läufer*in ab. Danach geht es dann im ständigen Auf und AB weiter. Meine Gedanken sind auf der ersten Wegstrecke immer wieder, warum ich mir das antue. Die Gedanken kehren sich langsam um, nachdem die Hälfte der Wegstrecke absolviert ist. Bei Sandra habe ich den Eindruck, dass Sie hochmotiviert und gut vorbereitet ist. Die An- und Abstiege scheinen Ihr wenig auszumachen. Die Wegstrecke selbst ist m.E. nach anspruchsvoll. Es wechseln sich Waldboden (teils stark verwurzelt) mit Wegen ab, die mit feinen Steinen versehen sind oder mit grobem Geröll.

 

Kurz vor dem Grenzadler fragte Sandra so beiläufig, wie lange wir ggf. noch zum Ziel benötigen würden. Meine Einschätzung lag bei rund 3 Stunden. Nach meiner Aussage stellte ich fest, dass Sandra leicht das Tempo anzog. Am Grenzadler angekommen, konnten wir Petra und Daniel sehen, unsere Betreuer. Es stand hier die Frage an, laufen wir weiter oder steigen wir aus. Aber diese Frage schien sich nicht wirklich gestellt zu haben, da wir uns einig waren, den Lauf weiter fortzusetzen. Nachdem ich unsere Gedanken in Worte gefasst hatte, gab es für Sandra kein Halten mehr. Am Verpflegungspunkt noch schnell das nötigste zu sich nehmen und dann schnell weiter. Unsere Betreuer hatten Probleme hinterher zu kommen. Ich musste mich dann beeilen, um Sandra noch am Einstieg der Laufroute abzupassen. Ihr Ziel war, den Lauf unter 10 Stunden zu halten. Die Endorphine, die bei Sandra freigesetzt worden sind, schienen Ihr Flügel zu verleihen. Ich hatte schon meine Probleme dranzubleiben. Auch machte sich nun bemerkbar, dass ich noch einen Marathon in den Beinen hatte. Eine Folge hieraus war, dass ich an einer Stelle mit dem Fuß hängen blieb und ungefähr 20 m Arbeit hatte, um nicht mit dem steinigen Untergrund Bekanntschaft zu machen. Rund 9 Km vor dem Zieleinlauf haben Sandra und ich uns dann getrennt. Dies ist im beiderseitigen Einvernehmen erfolgt. Sandra sollte die Möglichkeit haben, den Lauf unter 10 Stunden zu beenden und ich wollte ohne Verletzung im Ziel ankommen. Sandra hat dann den Lauf mit 9:18:18 Stunden erfolgreich beendet. Ihr Zieleinlauf war sehr emotionsgeladen, eine Sandra, wie man Sie wohl selten erlebt. Die Fotos von Foto-Team-Müller sind schon beeindruckend. Ich habe meinen Lauf auch beenden können, etwas langsamer. Ich bin dann mit 9:35:49 Stunden ins schönste Ziel der Welt, in Schmiedefeld eingelaufen. Mit dem Zieleinlauf habe ich noch nebenbei meinen 100.Marathon absolviert und somit die Voraussetzungen geschaffen, im „100 Marathon Club Deutschland e.V.“ aufgenommen zu werden. Anwärter war ich bereits seit Anfang 2021. Im Ziel habe ich Sandra wiedergetroffen. Wir haben uns gestärkt und dann unser Finisher-Shirt abgeholt. Das Shirt, für das wir 73,9 Km gelaufen sind.

 

Auf der Strecke des Supermarathons war vom Team Oberhavel auch Sabine Fromke unterwegs. Sabine hat den Lauf in 10:57:20 Stunden beendet. Eine großartige Leistung, insbes. vor dem Hintergrund, dass Sabine 6 Tage zuvor den Marathon in Berlin als Vorbereitung gelaufen ist und m.E. nach keine weiteren größeren Vorbereitungsläufe absolviert hat.

 

Am Sonntag, den 3.10.2021 sind Petra und Yvonne den Halbmarathon gelaufen. Beide haben den Lauf erfolgreich abgeschlossen. Yvonne hat den Lauf mit 2:10:26 Stunden beendet und Petra in 2:24:14 Stunden.

 

Ein großartiges Laufwochenende hatte damit seinen Abschluss gefunden. Ein kleiner Wehrmutstropfen gibt es dennoch. Die Kloß-Party vor dem Lauf konnte nicht stattfinden und auch die große Party nach dem Lauf wurde nicht angeboten, mit Blick auf die Pandemiesituation. Der Kloß to go, konnte über den Umstand auch nicht ganz hinweghelfen.

 

Jörg Bartz

 

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